Ein Interview mit Matthias Thöns, einem Palliativmediziner aus Witten, beschäftigt mich seit Tagen. Er hat im Deutschlandfunk gesagt: "Die Politik hat jetzt eine sehr einseitige Ausrichtung auf die Intensivbehandlung, auf das Kaufen neuer Beatmungsgeräte, auf Ausloben von Intensivbetten." In Zeiten von Corona würden aus vielen Patient*innen, die man unter anderen Bedingungen palliativmedizinisch behandelt hätte, Intensivpatienten. Schon in der Vergangenheit habe sich jedoch gezeigt, dass sich "die hochpreisige Intensivmedizin in einen Bereich ausgedehnt (habe), wo das die meisten Menschen für sich nicht wollen".
Intensivmedizin oder - unter bestimmten Umständen - Palliativmedizin? Viele ethische Fragen stellen sich bei Corona noch einmal ganz vehement. Es lohnt sich darüber nachzudenken: gesamtgesellschaftlich und persönlich. Etwa beim Verfassen der eigenen Patientenverfügung.
Das ganz Interview mit Matthias Thöns im Deutschlandfunk (11. April 2020) gibt es hier.
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